Geburtstag Doris Leuthard
Schweizer Politikerin
Leuthard wuchs als ältestes von vier Geschwistern auf. Ihr Vater Leonz Leuthard war viele Jahre Gemeindeschreiber von Merenschwand und sass im Grossen Rat des Kantons Aargau. Nach Abschluss der obligatorischen Schulzeit in Merenschwand und Muri besuchte sie die Kantonsschule Wohlen. Sie studierte Rechtswissenschaft an der Universität Zürich, machte Studienaufenthalte in Paris und Calgary und erhielt 1989 den Titel lic. iur. 1991 erhielt sie das Rechtsanwaltspatent und arbeitete bis 2006 als Rechtsanwältin in Wohlen und Muri. Silvester 1999 heiratete sie den Chemiker Roland Hausin, der eine leitende Funktion bei der zum Chemiekonzern Dow Chemical gehörenden Dow Europe GmbH innehat.
Ihre politische Karriere begann 1993, als sie zur Schulrätin des Bezirks Muri gewählt wurde. 1997 folgte die Wahl in den Grossen Rat des Kantons Aargau. Durch diese Tätigkeiten wurde sie rasch bekannt. 1999 kandidierte sie sowohl für den Nationalrat als auch für den Ständerat. Ihr Wahlkampf sorgte für Aufsehen, da der damalige Parteisekretär der CVP Aargau, Reto Nause, Tausende von Duschmittel- Beuteln mit ihrem Porträt bedrucken und verteilen liess. Die Aargauer Zeitung kreierte die Schlagzeile «Duschen mit Doris», die zum inoffiziellen Wahlkampfspruch wurde. Zwar reichte es nicht für die Wahl zur Ständerätin, doch Leuthard erreichte bei der Wahl in den Nationalrat eines der besten Ergebnisse des gesamten Kantons.
Im Jahr 2000 gab sie ihre Mandate als Schul- und Grossrätin ab und wurde Vizepräsidentin sowohl der Kantonalpartei als auch der CVP Schweiz. Im Nationalrat gehörte sie der Kommission für Wirtschaft und Abgaben an. Von 2002 bis 2006 sass sie im Verwaltungsrat der Neuen Aargauer Bank und der Elektrizitätsgesellschaft Laufenburg. Nach dem Rücktritt von Parteipräsident Philipp Stähelin leitete Doris Leuthard die Partei interimistisch während einiger Monate. Am 18. September 2004 wurde sie schliesslich zur Parteipräsidentin der CVP gewählt. Als solche erhielt sie nationale Bekanntheit durch das Bestreben, der CVP Schweiz nach der Wahlniederlage von 2003 ein neues Profil zu verleihen.
Bei der Bundesratswahl 2006 am 14. Juni 2006 wurde Leuthard bei der Nachfolgewahl für Joseph Deiss in einer Einzelkandidatur mit 133 von 234 gültigen Stimmen in den Bundesrat gewählt. Ihr Nachfolger im Nationalrat war Markus Zemp, das Parteipräsidium übernahm Christophe Darbellay. Von 2006 bis 2010 war Leuthard Vorsteherin des Eidgenössischen Volkswirtschaftsdepartements (EVD) und stand seit 2010 dem Eidgenössischen Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) vor.
Am 10. Dezember 2008 wählte die Vereinigte Bundesversammlung Leuthard mit 173 von 198 gültigen Stimmen zur Vizepräsidentin für das Jahr 2009. Am 2. Dezember 2009 wurde sie mit 158 von 183 gültigen Stimmen zur Bundespräsidentin des Jahres 2010 gewählt. Zudem war sie erneut in dem Jahr 2016 Vizepräsidentin des Bundesrats und 2017 Bundespräsidentin. Am 27. September 2018 gab Leuthard ihren Rücktritt per 31. Dezember desselben Jahres bekannt. Anfang 2019 ist sie aus der Mietwohnung im Béatrice-von-Wattenwyl-Haus ausgezogen.
Ende Februar 2019 wurde bekannt, dass Leuthard am 28. März 2019 in den Verwaltungsrat von Coop, und am 16. April 2019 in das Gremium der Bell Food Group gewählt werden soll. Im Mai 2019 wurde Leuthard erste und einzige Ehrenbürgerin von Sarnen im Kanton Obwalden, wo die Familie ihres Mannes herstammt.
Leuthard spricht fliessend Deutsch, Französisch und Italienisch.
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