Geburtstag Hans Apel
Apels Mutter starb 1946. Im selben Jahr kehrte sein Vater aus der Kriegsgefangenschaft zurück.
Nach dem Abitur 1951 auf dem Gymnasium Uhlenhorst-Barmbek in Hamburg absolvierte Apel zunächst eine Lehre als Import- und Exportkaufmann und anschließend ab 1954 ein Studium der Wirtschaftswissenschaften an der Universität Hamburg (Diplom-Volkswirt 1957). 1961 wurde er dort bei Heinz- Dietrich Ortlieb mit der Arbeit über Edwin Cannan zum Dr. rer. pol. promoviert („Edwin Cannan und seine Schüler. Die Neuliberalen an der London School of Economics“).
Von 1958 bis 1961 war Apel Sekretär der Sozialistischen Fraktion im Europäischen Parlament in Straßburg. Ab 1962 war er dann Beamter beim Europäischen Parlament, wo er als Abteilungsleiter zuständig für die Wirtschafts- und Finanzpolitik sowie für die Verkehrspolitik war.
Apel sah sich selbst als Volksvertreter und stand bewusst im Telefonbuch. Er war stolz darauf, rund 10.000 Hausbesuche gemacht zu haben. Als Unterstützer der Linie von Bundeskanzler Helmut Schmidt und des NATO-Doppelbeschlusses wurde er angefeindet und auf dem Kirchentag 1981 mit Tomaten beworfen.
1990 schied Apel nach 25 Jahren aus dem Bundestag aus und zog sich aus der aktiven Politik zurück. Er arbeitete ehrenamtlich als Honorarprofessor für Finanzpolitik an der Universität Rostock und wurde im Auftrag der Treuhand Aufsichtsratsvorsitzender des Kombinats Schwarze Pumpe sowie 1994 der EKO- Stahl. Deren „Abwicklung“ durch die Bundesregierung und die Treuhand sah er als einen dunklen Fleck der Wiedervereinigung an. 1991 veröffentlichte er das Buch Die deformierte Demokratie, in dem er mit Parteienherrschaft und -klüngel abrechnete. In dem 1994 veröffentlichten Buch Der kranke Koloss: Europa – Reform oder Krise nahm er die damalige Europäische Gemeinschaft als „eine teure Illusion“ ins Visier. 2010 erschien seine Autobiografie Hans, mach du das.
Apel war schon als Schüler leidenschaftlicher Anhänger des Hamburger Fußballklubs FC St. Pauli und seit 1947 Mitglied. Von 1988 bis 1991 war er Vizepräsident und von 1997 bis 1998 Aufsichtsratsvorsitzender des Vereins.
Hans Apel, der in Hamburg-Volksdorf lebte, war seit 1956 verheiratet, Vater zweier Töchter und vierfacher Großvater. 2011 starb er nach zweijähriger Krankheit in einer Hamburger Klinik und ist auf dem Friedhof Ohlsdorf beigesetzt.
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